AUFBRÜCHE IN DIE DIGITALE GESELLSCHAFT

Ein Forschungsprojekt des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung

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Bildungscomputer A5105

[Neue Forschungsprojekte] Bildung und Computer in der DDR

Digitalgeschichte ist derzeit eines der dynamischsten Themenfelder der internationalen Technikgeschichte. Immer wieder entstehen neue, interessante Forschungsprojekte in diesem Bereich. In loser Reihenfolge wollen wir an dieser Stelle in der Kategorie „Neue Forschung“ auf neue Projekte aufmerksam machen, die sich im Themenbereich der deutschen Digitalgeschichte bewegen, aber nicht notwendiger Weise von uns sind. Den Auftakt macht das Dissertationsprojekt «Counting on Computers: New Information Technologies and Curricular Change in East Germany, 1980-1995» von Carmen Flury von der Pädagogischen Hochschule Zürich.

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Neu erschienen: „Avantgarde der Computernutzung“

Cover des Buchs "Avantgarde der Computernutzung"

Hackerkulturen der Bundesrepublik und der DDR. Vor wenigen Tagen erschien die Publikation unserer Projektmitarbeiterin Julia Erdogan. Seit den späten 1970er-Jahren entwickelten sich Hacker und Haecksen zu eigensinnigen Computer-Nutzer*innen mit einschlägigem Wissen. Sie eigneten sich das Medium spielerisch an, schufen Kontakträume und brachten sich aktiv in den Prozess der Computerisierung ein. Julia Erdogan skizziert in ihrem neuen Buch, wie die teils subversiven Praktiken Machtgefüge in beiden deutschen Staaten herausforderten.

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Dr. Martin Schmitt im Interview mit Sven Vößing auf der B3 Biennale des Bewegten Bildes 2020 in Frankfurt: "Games. Political and cultural influence of the Eastern Block computing"

„Politische und kulturelle Einflüsse auf die Geschichte der Digitalisierung im Ostblock“ – ein Interview mit Dr. Martin Schmitt auf der B3 Biennale 2020

Computerspiele verbreiteten sich in den 1980er-Jahren auch im Ostblock rasant. Sie wurden zu einem Medium der Selbstverwirklichung und Freiheit in den strikten sozialistischen Regimen. Was aber war der breitere historische Kontext dieser Entwicklung? Dr. Martin Schmitt geht in seinem Interview auf der B3 Biennale des Bewegten Bildes in Frankfurt den politischen und kulturellen Einflüssen nach, die auf die Computerspielentwicklung und die breitere Digitalgeschichte des Ostblocks wirkten. Das Interview war Teil einer Reihe von Interviews zu Computerspielen hinter dem Eisernen Vorhang.

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Neu erschienen: „Wie der Sozialstaat digital wurde“

Cover:  Wie der Sozialstaat digital wurdeAls erste Projektpublikation aus dem ZZF-Projekt „Wege in die digitale Gesellschaft“ ist Anfang des Monats Thomas Kaspers Dissertation „Wie der Sozialstaat digital wurde“ im Wallstein-Verlag erschienen. Thomas Kasper, geb. 1986, war von 2014-2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dokorand am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Dort untersuchte er die Computerisierung der Rentenversicherung im geteilten Deutschland.

Seine Dissertation erschien in der Reihe „Medien und Gesellschaftswandel im 20. Jahrhundert“, herausgegeben von Prof. Frank Bösch und Dr. Christoph Klassen. Aus dem Klappentext:

In beiden deutschen Teilstaaten gehörten die Rentenversicherungen zu den ersten Nutzern von Computern. Bereits seit Mitte der 1950er Jahre berechneten diese die Altersruhegelder im Westen, zehn Jahre später auch in der DDR. Die digitale Datenverarbeitung versprach große Rationalisierungs- und Beschleunigungseffekte. Gleichwohl führten die verschiedenen Staats- und Versicherungsformen zu einer unterschiedlichen Nutzung von Computern.
Die Studie von Thomas Kasper zeigt, unter welchen Bedingungen sich die elektronische Datenverarbeitung in der Sozialverwaltung durchsetzen konnte. Sie verdeutlicht, welchen bisher unbekannten Einfluss sie auf sozialpolitische Entscheidungen sowie auf die Arbeitsverhältnisse und den Datenschutz in beiden deutschen Teilstaaten hatte. Nach der Wiedervereinigung ließ nur die gemeinsame Nutzung der vorhandenen digitalen Strukturen die Zusammenführung beider Sozialsysteme gelingen.

Zur Verlagswebseite des Buches: https://www.wallstein-verlag.de/9783835336513-wie-der-sozialstaat-digital-wurde.html

Text: Martin Schmitt

Bild: Wallstein-Verlag