Menschenrechte bildeten sich auch durch technologische Entwicklungen heraus, die einen starken Einfluss auf den grenzübergreifenden Austausch von Informationen, die Meinungsfreiheit und Schutz der Privatssphäre nahmen.
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Die Geschichte der Blockchain
Die Technologie der Blockchain verspricht Großartiges: Eine ähnliche Revolution der Digitalisierung wie die Verbreitung des TCP/IP-Protokolls in den 1980er-Jahren, eine so tiefgreifende Veränderung wie die industrielle Revolution. Aber wo liegen die Wurzeln der Technologie, welchem Zeitgeist entspringt sie? Eine grobe Skizze zur Vorgeschichte der Gegenwart im Digitalen. Von Martin Schmitt
Die Funktionsweise der Technologie ist schnell erklärt. Blockchain funktioniert wie ein großes, öffentlich geteiltes Kassenbuch der Buchhaltung, in der verschlüsselte Hinweise auf die Transaktionen verzeichnet sind, beispielsweise von Geld. Das Ziel der dezentralen Verwaltung: Transparenz und die Abschaffung von Intermediären. Kurz: Geld ohne Banken, Nationen ohne Regierungen. Das klingt ganz wie in den 1990er-Jahren, als dies alles bereits das Web versprach.
WeiterlesenFeature: „Neuland: Die Entwicklung des 1-Megabit-Chips in der DDR“
[CfP] Decoding Europe: Technological Pasts in the Digital Age
Digitalgeschichte boomt. Das europäische Forschung-Netzwerk „Tensions of Europe“ stellt seine kommende Konferenz unter das Motto: Decoding Europe. In einem Call for Paper ruft es zu Einreichungen auf, die sich mit technologischen Vergangenheiten im Digitalen Zeitalter auseinandersetzen. Dabei will es eine dezidiert europäische Perspektive auf die Digitalgeschichte entwickeln: Ein unterstützenswerter Ansatz. Stattfinden wird die Konferenz in Luxembourg auf dem frisch eröffneten Campus „Belval“.
Zum Call for Paper „Decoding Europe: Technological Pasts in the Digital Age“
Text: Martin Schmitt
Grafik: Tension of Europe, http://www.toe2019.org
Digitalgeschichte Mittel-/Osteuropas
Digitalgeschichte ist nicht universal, sondern immer lokal gekoppelt. Dieser technikhistorische Grundsatz zeigte sich auf faszinierender Weise auf der diesjährigen Konferenz der IFIP Working Group 9.7 „History of Computing“. Als Teil des World Computer Congress in Poznan stellte die Gruppe inspiriert vom polnischen Konferenzort die Digitalgeschichte Mittel-/Osteuropas in den Mittelpunkt. Die Vorträge boten damit eine Horizonterweiterung über das US-amerikanische Meisternarrativ hinaus, das in den letzten Jahren immer wieder kritisch hinterfragt wurde. Sie basierten in weiten Teilen auf bisher unbekanntem Material oder Informationen.
Programm: Histories of Computing in Eastern Europe, Posen 2018
Seit heute ist das überarbeitete Programm für die Konferenz „Histories of Computing in Eastern Europe“ der Working Group 9.7 auf dem IFIP World Congress 2018 an der Poznan University of Technology draußen: Programm HCEE 2018. Unter anderem wird unser Projektmitarbeiter Martin Schmitt einen Vortrag zum „Second life of a US army computer: The import of western information technology in GDR’s financial sector in 1965“ halten. Welche Rolle spielte Technologietransfer im Kalten Krieg für die frühe Digitalisierung? Weiterhin gibt es am Freitag die Poznan Bombe Roadshow (aka “Enigma Live”), auf der eine verschlüsselte Enigma Nachricht nach England übertragen, dort entschlüsselt und wieder zurückübertragen wird. Das Ganze wird live per Webstream übertragen.
Publikationen des Forschungsprojektes
Anlässlich der Publikation unseres Sammelbandes „Wege in die digitale Gesellschaft. Computernutzung in der Bundesrepublik 1955-1990“ gibt es nun eine Übersicht über die bisher aus unserem Forschungsprojekt hervorgegangenen Publikationen. Dort finden Sie neben den Aufsätzen und Forschungsberichten auch Tagungsberichte und Rezensionen.
Von der Militärforschung zur Bankautomation
Das Blog der Heinz Nixdorf Museums Forums berichtet in seinem neusten Blogbeitrag „Helmut Gröttrup: Raketen und Halbleiter“ über den ehemaligen Raketenforscher Helmut Göttrup und dessen späteren Karriere in der Bankautomation. Gemeinsam mit Jürgen Dethloff, dessen Geschichte wiederum ein Spiegel Online Artikel zum 50. Geburtstag der Chipkarte stark macht, entwickelte er Vorformen jener Chipkarten, die heute unser Leben ständig begleiten.
„Geniale Göttin“ – Die Geschichte von Hedy Lamarr
Mitte August startet in den deutschen Kinos ein Dokumentarfilm über die Schauspielerin Hedy Lamarr, die in den 1940er-Jahren vor allem wegen ihrer Schönheit bekannt wurde. Doch die gebürtige Österreicherin war außerdem Wissenschaftlerin und trug maßgeblich zu der Erfindung des Frequenzsprungverfahrens bei, welches die Grundlage für die drahtlose Datenübertragung bei WLAN, GPS oder Bluetooth lieferte.
Zu Besuch bei Robotron: Exkursion zur Technischen Sammlung Dresden
Dresden war einst die Hauptstadt der DDR-Mikroelektronik. Das Kombinat Robotron, ein ostdeutsches Pendant zu Siemens, hatte in der Stadt seinen Stammsitz. Seine Mitarbeiter entwickelten und produzierten die Basis der Computerisierung Ostdeutschlands. Ein Gruppe unseres Forschungsprojektes besuchte diesen Samstag die Technische Sammlung Dresden, wo zahlreiche Exponate aus der Zeit Robotrons ausgestellt werden.