Call for Papers für die Jahrestagung der Gesellschaft für Technikgeschichte 2017

Kommenden Mai trifft sich die Gesellschaft für Technikgeschichte zu ihrer Jahrestagung in Braunschweig. Der Call for Paper bezieht sich dabei explizit auf die Forschung zur Computerisierung. So wird danach gefragt „wie die Digitalisierung der Lebens- und Ar-beitswelt vonstatten ging, mit welchen Bildern, Symboliken, Visionen und Wahrnehmungsweisen sie verbunden war“. Beiträge können bis zum 16. Januar 2016 eingereicht werden.

 

Call for Papers für die Jahrestagung der Gesellschaft für
Technikgeschichte 2017
Veranstaltungsort: TU Braunschweig
19.-21.5.2017

Deadline: 16.1.2017

Technisierte Umwelten
Die Schaffung hoch¬techni¬sierter Umwelten und künstlicher
Räume basiert auf technischen Systemen und
Steuerungsansätzen, die auf eine Kontrolle von Natur und
natürlichen Prozes-sen abzielen. Dies trifft auf Reinräume
in den Produktionsstätten der Mikroelektronik ebenso zu
wie auf die Überlebenstechniken in Polarstationen oder
ABC-Panzern. Ob Treibhäuser, Plantagen, Parkland¬schaften
oder Systeme des Hochwasserschutzes, sie alle basieren auf
einer historisch gesehen zunehmenden Techni¬sierung von
natürlichen Umwelten.

Ziel der Jahrestagung der gtg 2017 ist es, historische
Prozesse zu untersuchen, die der Be-herrschung, Gestaltung
und Erschaffung von natürlichen und künstlichen Umwelten
sowie der Eroberung und Erschließung extremer oder
künstlicher Lebensräume dienen. Staudäm-me als Mittel der
Regulierung, Agrotechniken, die durch Imitation oder
Integration natürlicher Prozesse Produktivität erhöhen
sowie Labore oder Raumfähren, die technisch kontrollierte
Umwelten gestalten, sind nur einige Beispiele. Zuletzt
sind mit virtuellen Welten und „aug-mented realities“
sowie Biofakten neue Phänomene zu beobachten, bei denen
Technisie-rungsprozesse nicht nur Ansprüche auf
Beherrschung, sondern auch die Schaffung alternati-ver und
hybrider Naturen zu versprechen scheinen. Die Grenzen von
Natur und Technik werden so zunehmend in Frage gestellt
und neu definiert. Diese Technisierungsprozesse sind nicht
nur als reine Erfolgsgeschichten zu beschreiben. Gerade
auch das Scheitern und die Grenzen der Technik und ihrer
Durchsetzbarkeit sind von besonderem Interesse, z. B.
nicht-intendierte Nebenfolgen von großräumigen Eingriffen
in die Natur, wissenschaftliche und öf-fentliche Debatten
um risikoreiche Großtechnologien, aber auch „blinde
Flecken“ von Pla-nungseuphorie und technischen
Machbarkeitsphantasien.

Die Gesellschaft für Technikgeschichte ruft zur Einsendung
von Abstracts (max. 400 Worte) und CV zur Jahrestagung am
19. bis 21. Mai 2017 an der TU Braunschweig auf.
Vorschläge zu vollständigen Sektionen sind ausdrücklich
erwünscht, aber auch Einzelbeiträge willkom-men.
Vorschläge sind bis zum 16. Januar 2017 erbeten an:
gtg2017@tu-bs.de

Mögliche Themenfelder umfassen u.a.:

Virtuelle Räume, „Augmented Realities“
Die Geschichte von Computertechnologien ist, etwa in ihren
technik-, wissenschafts- und alltagshistorischen
Dimensionen, in den vergangenen Jahren verstärkt ins
Zentrum der ge-schichtswissenschaftlichen Forschung
gerückt. Für die Jahrestagung der gtg werden in die-sem
Zusammenhang Fragen danach relevant, wie die
Digitalisierung der Lebens- und Ar-beitswelt vonstatten
ging, mit welchen Bildern, Symboliken, Visionen und
Wahrnehmungswei-sen sie verbunden war. Zu Fragen wäre etwa
nach den Kontinuitäten und Brüchen, wenn historische
Panoramen und Dioramen durch digitale virtuelle Räume
abgelöst werden.

Computerisierung auf dem Historikertag

Auf dem 51. Deutschen Historikertag in Hamburg ist unser Projekt gleich zwei Mal vertreten. Zum einen mit einem eigenen Panel unter Leitung von Frank Bösch am Donnerstagmorgen von 9-11 Uhr zum Thema „WEGE IN DIE COMPUTERGESELLSCHAFT. FOLGEN DIGITALER DATENERFASSUNG SEIT DEN 1950ER JAHREN“. Das Panel findet in Raum HWF-121 Hauptgebäude Westflügel statt. Zum anderen nimmt Projektmitarbeiter Martin Schmitt mit einem eigenen Poster zur „Digitalisierung der Kreditwirtschaft“ am diesjährigen Doktorandenforum

Michael S. Mahoney Preis 2016: Andrew L. Russell und Valérie Schafer

Andrew L. Russell und Valérie Schafer gewinnen den Michael S. Mahoney Preis 2016. Sie erhalten die Auszeichnung für ihren Aufsatz zur Geschichte des Cyclades-Netzwerkes im Frankreich der 1970er-Jahre: „In the Shadow of ARPANET and Internet: Louis Pouzin and the Cyclades Network in the 1970s,“ Technology and Culture 55, no. 4 (October 2014): 880-907. Der Michael S. Mahoney Preis zeichnet herausragende Arbeiten der Digitalgeschichte aus, vergeben von der Society for the History of Technology. Zudem wurde Dinesh C. Sharmas Monografie zur Computerisierung Indiens mit dem Preis des Computer History Museums 2016 ausgezeichnet.

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Die Zukunft der Digitalgeschichte

Wohin entwickelt sich die history of computing? Und welche Rolle spielt dabei die Anfangszeit des Digitalen Zeitalters? Diese Frage stand im Zentrum eines kleinen Workshops in Siegen am vergangenen Wochenende (10.-12. Juni 2016). Organisiert von Thomas Haigh kamen hier Historiker/innen, Medienwissenschaftler/innen und Informatiker/innen aus ganz Europa zusammen, um über „Beyond ENIAC. Early Digital Platforms and Practices“ zu diskutieren. 

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Wiss. Volontariat im Sammlungsbereich Mathematik und Informatik

Am Deutschen Technikmuseum in Berlin ist zum 1. Juli 2016 eine Stelle für ein wissenschaftliches Volontariat im Bereich Informatik und Computergeschichte ausgeschrieben. Bewerben kann man sich dort noch bis zum 10.06.2016. Es umfasst die Mitarbeit an den beiden tollen Ausstellungen „Das Netz. Menschen, Kabel, Datenströme“ und „Der erste Computer. Konrad Zuse
und der Beginn des Computerzeitalters“. Weitere Informationen nach dem Jump oder auf der Jobbörse des Deutschen Museumsbundes.

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Der erste Transistor

IFIP Working Group 9.7 Konferenz: Internationale Entwicklergemeinschaften

Welchen Einfluss hatten internationale Entwicklergemeinschaften auf die Architektur und Proliferation von Informationstechnologie? Zu dieser Frage begann am Mittwoch, 26.05.2016, in New York eine Konferenz der International Federation for Information Processing (IFIP). Die IFIP Arbeitsgruppe 9.7 hat sich seit vielen Jahren der Digitalgeschichte verschrieben und vereint im „Big Apple“ zahlreiche Größen des Fachs.

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Bild des Computer Z3

75. Geburtstag des Computers?

Happy Birthday, Computer! Am 12. Mai 1941 stellt Konrad Zuse den Z3 als den ersten frei programmierbaren digitalen Computer in Berlin vor. Damit jährt sich der Geburtstag des Computers zum 75igsten Mal – zumindest für viele deutsche Historiker. International ist es keineswegs unumstritten, dass die Z3 Konrad Zuses der erste Computer weltweit war.

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VCFe in München

An diesem Wochenende findet in München das 17. Vintage Computing Festival Europe statt. Vom 30. April – 1. Mai gibt es dort die Möglichkeit, alte Computerhardware zu entdecken, mit deren Entwicklern ins Gespräch zu kommen und sich über historische Software auszutauschen. Schwerpunkt Thema ist diesmal „Computer als Beruf(ung)“. Unter anderem wird Stefan Höltgen einen Vortrag zur Medialität des Computers halten und Dirk Kahnert zeigen, wie sich ein Betriebssystem auf den alten DDR-Kleinrechner  KC 85 portieren lässt.

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Computerisierung: Über den Eigensinn der Kassierer und Verkäufer

Warum der Computer den Menschen nicht ersetzt: Irgendjemand muss immer noch erklären, was er eigentlich macht. Ein guter Artikel im Atlantic von BOURREE LAM über die Frage, warum Automaten den Verkäufer und Kassierer noch nicht ersetzt haben, sondern die Mitarbeiterzahlen sogar steigen: The Unexpected Resilience of Humans in Retail, The Atlantic, 21. April 2016.

CFP: Fundaments of digitalisation – Siegen 11/16

Am kürzlich bewilligten SFB „Medien der Kooperation“ in Siegen findet am 10.-11.November eine spannende Tagung zu den Grundlagen der Digitalisierung Deutschlands statt. Ein Schwerpunkt soll auf den Zeitraum der 1970er-1990er-Jahre liegen und die Tagung grundlegende Fragen zum Ablauf und zum Wesen der Digitalisierung stellen. Anmeldeschluss ist der 30. April 2016.

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