Heute wurde das HNF in Person von Kurator Christian Berg und vor allem dem Johannes Studenten Johannes Blobel der Tony Sale Award für die tolle Rekonstruktion der ENIAC-Programmierung verliehen. Der Akkumulator-Nachbau hat die Auszeichnung für seine clevere Vermittlungsleistung früher Computererfahrung gewonnen. Verliehen wurde er vom National Museum of Computing in Bletchley Park. Von Martin Schmitt
Noch vor kurzem konnte sich unsere Arbeitsgruppe selbst ein Bild von dem Nachbau machen. Der Akkumulator des ENIAC mit seinen Kabeln und Buchsen steht dabei inmitten eines offenen Raumes, der den Maßen des ENIAC nachempfunden ist. Allerdings lenken nicht zahllose Details von der Erfahrung ab, wie groß und umfassend die Maschine gewesen sein muss. Das Panel mit dem ausgezeichneten Akkumulator und seinen blinkenden Lampen sticht dabei sofort ins Auge.
Begeistert hat uns dabei vor allem, dass man dort selbst Hand anlegen konnte. Damit gelingt es dem Museum, das Feeling und die Haptik der frühen Computernutzung herüberzubringen. Es ist beachtlich und eine große Leistung des Museums, gerade die oft schwer greifbare Schnittstelle zwischen Hard- und Software erfahrbar zu machen. Die reduzierte Implementierung auf das Wesentliche und die wertige Gestaltung der Oberflächen überzeugen. In der offizielle Pressemitteilung des NMC betont das Jury-Mitglied Martin Campbell-Kelly:
„The judging panel has been especially pleased at the sheer variety of entries we are receiving for the Tony Sale Award for computer conservation. The ENIAC reconstruction is quite different to our previous winners“
Dem ist nur zuzustimmen, wurde diesmal doch kein originalgetreuer Nachbau einer Maschine ausgezeichnet, sondern ein Modell, dass die Logik des frühen Computings herüber bringt. Erst dadurch lassen sich im Sinne unseres Forschungsprojektes auch die gesellschaftlich-sozialen Auswirkungen erahnen, welche das Digitale Zeitalter mit sich brachte.
Zum Abschluss ein Video mit einer Kurzpräsentation des Akkumulators, vorgestellt von Johannes Blobel, der einen Großteil der Arbeit im Rahmen eines Studiumsprojektes realisierte:
Text: Martin Schmitt