Hackerkulturen der Bundesrepublik und der DDR. Vor wenigen Tagen erschien die Publikation unserer Projektmitarbeiterin Julia Erdogan. Seit den späten 1970er-Jahren entwickelten sich Hacker und Haecksen zu eigensinnigen Computer-Nutzer*innen mit einschlägigem Wissen. Sie eigneten sich das Medium spielerisch an, schufen Kontakträume und brachten sich aktiv in den Prozess der Computerisierung ein. Julia Erdogan skizziert in ihrem neuen Buch, wie die teils subversiven Praktiken Machtgefüge in beiden deutschen Staaten herausforderten.
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Geschichte der Digitalisierung in Afrika – die Anfänge
Ein Großteil der Studien in der Digitalgeschichte widmen sich den Industriestaaten. Bereits zu den ehemaligen sozialistischen Staaten gibt es deutlich weniger Forschung. Staaten des globalen Südens fallen dabei mit einigen bekannten Ausnahmen unter das Radar. Die Unterrepräsentation solcher Staaten unterstützt das Bild von Afrika oder Lateinamerika als rückständig. In einem Blogbeitrag gibt nun ein ehemaliger Mitarbeiter der britischen ICT Einblicke in den faszinierenden Beginn der Digitalisierung auf dem afrikanischen Kontinent.
Die Geschichte der Künstlichen Intelligenz in der DDR: Forschungsprojekt an Bord der MS Wissenschaft
Künstliche Intelligenz hat Geschichte. Ein Strang dieser Geschichte reicht zurück in die ehemalige DDR. Am Beispiel eines interaktiven DDR-Mikrocomputer KC85/3 mit Schachprogramm zeigen Stefan Höltgen (HU Berlin) und Martin Schmitt (ZZF Potsdam) an Bord des Ausstellungsschiffs „MS Wissenschaft“, wie das gegenwärtige Hype-Thema künstliche Intelligenz historisch eingeordnet werden kann. Das Binnenschiff MS Wissenschaft reist in den kommenden Monaten durch Deutschland: Ein Besuch lohnt sich!
Podcast-Beitrag zu den Hackern der Bundesrepublik und DDR
Die digitalen Medien sind nicht nur Forschungsgegenstand, sondern dienen auch immer mehr der Wissensvermittlung. Mittlerweile sind einige sehr gute Formate entstanden, die sich mit historischen Themen befassen. Eines davon ist der Podcast „Anno…“, den Philipp Janssen betreibt. In seinem Podcast erzählen WissenschaftlerInnen von ihren Forschungsprojekten und geben so Einblick in aktuelle Themen und Debatten sowie die Arbeit der HistorikerInnen. In Folge 28 stellt Julia Erdogan ihr Dissertationsthema zu den Hackerkulturen beider Teilstaaten vor. Die Folge gibt einen kurzen Einblick in die frühe private Computernutzung und das Aufkommen von Hackern in den 1980er-Jahren.
Das etwa 80 Minuten lange Gespräch gibt es hier zu hören
Thomas Kasper verteidigt erfolgreich Dissertation
Thomas Kasper, Mitglied unserer Gruppe zur Geschichte der Computerisierung in Deutschland, verteidigte heute erfolgreich seine Doktorarbeit an der Universität Potsdam. Bereits mit seiner Arbeit zur staatlichen Computerisierung am Beispiel der Rentenversicherungen in Bundesrepublik und DDR wusste er die drei Gutachter Prof. Frank Bösch, Prof. Winfried Süß (beide Potsdam) und Larry Fromann (New York) zu überzeugen. Seine mündliche Verteidigung bestätigte die Prüfer in ihrem Urteil, Magna cum laude zu vergeben.
WeiterlesenZu Besuch bei Robotron: Exkursion zur Technischen Sammlung Dresden
Dresden war einst die Hauptstadt der DDR-Mikroelektronik. Das Kombinat Robotron, ein ostdeutsches Pendant zu Siemens, hatte in der Stadt seinen Stammsitz. Seine Mitarbeiter entwickelten und produzierten die Basis der Computerisierung Ostdeutschlands. Ein Gruppe unseres Forschungsprojektes besuchte diesen Samstag die Technische Sammlung Dresden, wo zahlreiche Exponate aus der Zeit Robotrons ausgestellt werden.
Sammelband des Computerisierungsprojekts am ZZF erscheint zum Historikertag
Die ausgearbeiteten Beiträge der Abschlusstagung des SAW Projekts „Aufbrüche in die digitale Gesellschaft. Computerisierung und soziale Ordnungen in der Bundesrepublik und DDR“, (30. und 31. März 2017, Potsdam), werden nun pünktlich zum nächsten Historikertag erscheinen. Die Beiträge befassen sich mit den Veränderungen durch die Etablierung der Computer, die seit den 1950er-Jahren zu massiven gesellschaftlichen Umwälzungen führten, jedoch in der Zeitgeschichtsforschung wenig beachtet wurden. Die Geschichte der Sicherheitspolitik, des Wohlfahrtsstaats und des Kreditwesens, der sich wandelnden Arbeitswelt, der Organisationstrukturen sowie die Geschichte der Subkulturen werden durch die Einbeziehung der Computertechnologie neu analysiert. Die technischen und gesellschaftlichen Wandlungsprozesse verliefen dabei selten gradlinig, wie die Beiträge, die sich vornehmlich mit der Bundesrepublik befassen, verdeutlichen.
Frank Bösch (Hg.): Wege in die digitale Gesellschaft. Computernutzung in der Bundesrepublik 1955-1990.
Ca. 320 Seite und ca. 12 Abb., geb., Schutzumschlag
ISBN: 978-3-8353-3290-4
https://www.wallstein-verlag.de/9783835332904-wege-in-die-digitale-gesellschaft.html
Mit offenen Karten: Computerisierung auf ARTE
99% des Internetverkehrs werden heutzutage über Unterseekabel abgewickelt. Diese Kabel haben nicht nur eine lange Vorgeschichte, die bis in die Zeit des Kalten Krieges zurückreicht. Sie haben mit der Zeit auch eine strategische Bedeutung gewonnen. Auf ARTE lief in der Sendung „Mit offenen Karten“ am 14. April 2018 eine sehenswerte Doku über die Infrastruktur des Internet. Die Autoren empfehlen am Ende das Buch unseres Projektmitarbeiters Martin Schmitt, „Internet im Kalten Krieg“. In seinem Buch verweist er auf die in der Dokumentation dargestellten langen Linien bis in die Gegenwart. Wir freuen uns sehr über die freundliche Empfehlung. Auch Nicole Starosielskis Buch „The Undersea Network“ hätte die Empfehlung verdient, eine weitere Leseempfehlung für am Thema Interessierte. Die Sendung ist noch bis zum 14. Juni in der ARTE Mediathek abrufbar.
Abschlusstagung: „Wege in die digitale Gesellschaft. Computer und Gesellschaftswandel seit den 1950er Jahren“, 30.-31. März 2017, Potsdam
Welche Verbindung gab es zwischen digitalem und sozialem Wandel in Deutschland zwischen 1950-1990? Diese Frage stand von Beginn an im Mittelpunkt unseres von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Forschungsprojektes. Nach zweieinhalb Jahren Projektlaufzeit ist nun der Moment gekommen, die Ergebnisse unserer Untersuchungen mit der breiten Fachöffentlichkeit zu diskutieren. Hierzu laden wir herzlich vom 30.-31. März 2017 an das ZZF Potsdam. Das vollständige Programm:
Neu erschienen: Martin Schmitt – The Code of Banking
Oftmals werden wir auf Konferenzen gefragt, ob wir denn schon etwas aus dem Computerisierungs-Projekt veröffentlicht haben, auf dass man sich beziehen könne. Neben dem 2012 erschienen Heft in den Zeithistorischen Forschungen zur Geschichte der Informationsgesellschaft verweisen wir immer auf den programmatischen Artikel von Jürgen Danyel und Annette Schuhmann im Sammelband „Geteilte Geschichte„. Diese Woche kam nun ein weiterer Artikel hinzu, in dem unser Projektmitarbeiter Martin Schmitt den Schwerpunkt seiner Arbeit angeht: Software in Banken. Der Titel des Artikels lautet: „The Code of Banking. Software as the Digitalization of German Savings Banks„