Im November 2021 erschien die Dissertation von Martin Schmitt, „Die Digitalisierung der Kreditwirtschaft. Computereinsatz in den Sparkassen der Bundesrepublik und der DDR“ im Wallsteinverlag. Inzwischen erscheinen die ersten Besprechungen zum Buch. So steigt Christopher Kopper, Wirtschaftshistoriker an Universität Bielefeld, in seiner Rezension bei SEHEPUNKTE damit ein, dass der „Titel dieser Dissertation … sehr viel spezieller [klingt], als das Thema tatsächlich ist“. Demgegenüber stellt fest: „In der deutschsprachigen Forschung ist Schmitts Buch die erste monographische Publikation über die Technik- und Wirtschaftsgeschichte der Digitalisierung.“ Lesen Sie die komplette Rezension auf http://www.sehepunkte.de/2022/10/36574.html
Schlagwort-Archive: Digitalisierung
Neu erschienen: „Wie der Sozialstaat digital wurde“
Als erste Projektpublikation aus dem ZZF-Projekt „Wege in die digitale Gesellschaft“ ist Anfang des Monats Thomas Kaspers Dissertation „Wie der Sozialstaat digital wurde“ im Wallstein-Verlag erschienen. Thomas Kasper, geb. 1986, war von 2014-2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dokorand am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Dort untersuchte er die Computerisierung der Rentenversicherung im geteilten Deutschland.
Seine Dissertation erschien in der Reihe „Medien und Gesellschaftswandel im 20. Jahrhundert“, herausgegeben von Prof. Frank Bösch und Dr. Christoph Klassen. Aus dem Klappentext:
In beiden deutschen Teilstaaten gehörten die Rentenversicherungen zu den ersten Nutzern von Computern. Bereits seit Mitte der 1950er Jahre berechneten diese die Altersruhegelder im Westen, zehn Jahre später auch in der DDR. Die digitale Datenverarbeitung versprach große Rationalisierungs- und Beschleunigungseffekte. Gleichwohl führten die verschiedenen Staats- und Versicherungsformen zu einer unterschiedlichen Nutzung von Computern.
Die Studie von Thomas Kasper zeigt, unter welchen Bedingungen sich die elektronische Datenverarbeitung in der Sozialverwaltung durchsetzen konnte. Sie verdeutlicht, welchen bisher unbekannten Einfluss sie auf sozialpolitische Entscheidungen sowie auf die Arbeitsverhältnisse und den Datenschutz in beiden deutschen Teilstaaten hatte. Nach der Wiedervereinigung ließ nur die gemeinsame Nutzung der vorhandenen digitalen Strukturen die Zusammenführung beider Sozialsysteme gelingen.
Zur Verlagswebseite des Buches: https://www.wallstein-verlag.de/9783835336513-wie-der-sozialstaat-digital-wurde.html
Text: Martin Schmitt
Bild: Wallstein-Verlag
Die Geschichte des Potsdamer Rechenzentrums: Sozialistische Computernutzung und die Digitalisierung in Ostdeutschland
Auf welcher Nutzungsidee basierte der Bau des einst „Datenverarbeitungszentrums“ genannten Baus? Welche technologischen und gesellschaftlichen Konzpete lagen diesem zu Grunde? Martin Schmitt wirft in seinem Beitrag einen technikhistorischen Blick auf den politisierten Ort: „Die Geschichte des Potsdamer Rechenzentrums: Sozialistische Computernutzung und die Digitalisierung in Ostdeutschland“ auf lernort-garnisonkirche.de/?p=456
Digitalgeschichte trifft Kunst
Wie kann ein Dialog von Digitalgeschichte und Kunst aussehen? In ihrem interdisziplinären Gespräch gingen der Potsdamer Künstler Rudi Fischer und Martin Schmitt von der TU-Darmstadt / ZZF Potsdam grundlegenden Themen des Digitalen Zeitalters aus unterschiedlichen Perspektiven auf den Grund. Sie sprachen am historischen Ort des ehemaligen Datenverarbeitungszentrums Potsdam über die Diskurse der Digitalisierung, von der Ersetzung des Menschen, über die Überwachung und die Arbeit im Finanzmarktkapitalismus bis hin zu Filterblasen und Informationsströmen. Anlass des Gespräches war die aktuellen Ausstellung „Zeichen der Zeit“ im Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum, Potsdam. Im Gespräch entstanden neue Blickwinkel und überraschende Erkenntnisse, beispielsweise zur materiellen Standardisierung des Digitalen.
Text: Martin Schmitt
Video: Rudi Fischer, Container Art Care
Martin Schmitt schließt erfolgreich seine Dissertation zur „Digitalisierung der Kreditwirtschaft“ ab
Martin Schmitt hat am 16. März 2020 erfolgreich seine Dissertation „Die Digitalisierung der Kreditwirtschaft. Computereinsatz in den Sparkassen der Bundesrepublik und DDR, 1957-1991“ an der Universität Potsdam mit magna cum laude verteidigt. Die Betreuer_innen der Arbeit, Prof. Dr. Frank Bösch (ZZF Potsdam) und Martina Heßler (TU Darmstadt) hoben in ihren Gutachten die Pionierarbeit hervor, die Schmitt für die Erforschung der Geschichte der Digitalisierung in der deutschen Wirtschaft mit großer Akribie geleistet hat. Als Endnote bewerteten sie die Dissertation mit einem guten magna cum laude.
Die Geschichte der Künstlichen Intelligenz in der DDR: Forschungsprojekt an Bord der MS Wissenschaft
Künstliche Intelligenz hat Geschichte. Ein Strang dieser Geschichte reicht zurück in die ehemalige DDR. Am Beispiel eines interaktiven DDR-Mikrocomputer KC85/3 mit Schachprogramm zeigen Stefan Höltgen (HU Berlin) und Martin Schmitt (ZZF Potsdam) an Bord des Ausstellungsschiffs „MS Wissenschaft“, wie das gegenwärtige Hype-Thema künstliche Intelligenz historisch eingeordnet werden kann. Das Binnenschiff MS Wissenschaft reist in den kommenden Monaten durch Deutschland: Ein Besuch lohnt sich!
Thomas Kasper verteidigt erfolgreich Dissertation
Thomas Kasper, Mitglied unserer Gruppe zur Geschichte der Computerisierung in Deutschland, verteidigte heute erfolgreich seine Doktorarbeit an der Universität Potsdam. Bereits mit seiner Arbeit zur staatlichen Computerisierung am Beispiel der Rentenversicherungen in Bundesrepublik und DDR wusste er die drei Gutachter Prof. Frank Bösch, Prof. Winfried Süß (beide Potsdam) und Larry Fromann (New York) zu überzeugen. Seine mündliche Verteidigung bestätigte die Prüfer in ihrem Urteil, Magna cum laude zu vergeben.
WeiterlesenFeature: „Neuland: Die Entwicklung des 1-Megabit-Chips in der DDR“
Programm: Histories of Computing in Eastern Europe, Posen 2018
Seit heute ist das überarbeitete Programm für die Konferenz „Histories of Computing in Eastern Europe“ der Working Group 9.7 auf dem IFIP World Congress 2018 an der Poznan University of Technology draußen: Programm HCEE 2018. Unter anderem wird unser Projektmitarbeiter Martin Schmitt einen Vortrag zum „Second life of a US army computer: The import of western information technology in GDR’s financial sector in 1965“ halten. Welche Rolle spielte Technologietransfer im Kalten Krieg für die frühe Digitalisierung? Weiterhin gibt es am Freitag die Poznan Bombe Roadshow (aka “Enigma Live”), auf der eine verschlüsselte Enigma Nachricht nach England übertragen, dort entschlüsselt und wieder zurückübertragen wird. Das Ganze wird live per Webstream übertragen.
Zu Besuch bei Robotron: Exkursion zur Technischen Sammlung Dresden
Dresden war einst die Hauptstadt der DDR-Mikroelektronik. Das Kombinat Robotron, ein ostdeutsches Pendant zu Siemens, hatte in der Stadt seinen Stammsitz. Seine Mitarbeiter entwickelten und produzierten die Basis der Computerisierung Ostdeutschlands. Ein Gruppe unseres Forschungsprojektes besuchte diesen Samstag die Technische Sammlung Dresden, wo zahlreiche Exponate aus der Zeit Robotrons ausgestellt werden.