AUFBRÜCHE IN DIE DIGITALE GESELLSCHAFT

Ein Forschungsprojekt des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung

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KC85/3 an Bord der MS Wissenschaft

Die Geschichte der Künstlichen Intelligenz in der DDR: Forschungsprojekt an Bord der MS Wissenschaft

Künstliche Intelligenz hat Geschichte. Ein Strang dieser Geschichte reicht zurück in die ehemalige DDR. Am Beispiel eines interaktiven DDR-Mikrocomputer KC85/3 mit Schachprogramm zeigen Stefan Höltgen (HU Berlin) und Martin Schmitt (ZZF Potsdam) an Bord des Ausstellungsschiffs „MS Wissenschaft“, wie das gegenwärtige Hype-Thema künstliche Intelligenz historisch eingeordnet werden kann. Das Binnenschiff MS Wissenschaft reist in den kommenden Monaten durch Deutschland: Ein Besuch lohnt sich!

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Podcast-Beitrag zu den Hackern der Bundesrepublik und DDR

Die digitalen Medien sind nicht nur Forschungsgegenstand, sondern dienen auch immer mehr der Wissensvermittlung. Mittlerweile sind einige sehr gute Formate entstanden, die sich mit historischen Themen befassen. Eines davon ist der Podcast „Anno…“, den Philipp Janssen betreibt. In seinem Podcast erzählen WissenschaftlerInnen von ihren Forschungsprojekten und geben so Einblick in aktuelle Themen und Debatten sowie die Arbeit der HistorikerInnen. In Folge 28 stellt Julia Erdogan ihr Dissertationsthema zu den Hackerkulturen beider Teilstaaten vor. Die Folge gibt einen kurzen Einblick in die frühe private Computernutzung und das Aufkommen von Hackern in den 1980er-Jahren.
Das etwa 80 Minuten lange Gespräch gibt es hier zu hören

Programmierer an einer UCT II im Datenverarbeitungszentrum Berlin (DVZ), 1966

Programmieren mit dem Klassenfeind

Computertechnologie durchdrang den Eisernen Vorhang schon in den 1960er-Jahren. Sowohl das Ministerium für Staatssicherheit, als auch das Finanzwesen der DDR nutzten westliche Hard- und Software. Ein Teil ihrer Entwicklungen wirkte auch in den Westen zurück. Die Journalistin Isabel Fannrich Lautenschläger vom Deutschlandfunk Kultur interviewte unsere Projektmitarbeiter Rüdiger Bergien und Martin Schmitt zum Technologietransfer mit der DDR in Staatssicherheit und Kreditwirtschaft im Kalten Krieg. Digitalgeschichte im Radio!

Rüdiger Bergien erläutert im Interview die Gründe für den Technologietransfer

Der Deal zwischen dem Ministerium für Staatssicherheit und der Firma Siemens bestand eben darin, dass die Stasi einen Bedarf nach moderner EDV hatte. Späte 60er-Jahre, alle Sicherheitsbehörden in Ost und West guckten auf diese neue Technik, die große Möglichkeiten versprach. Siemens auf der anderen Seite blickte auf den sich eröffnenden Ostmarkt.

Auch die Kreditwirtschaft der DDR griff in den 1960er-Jahren auf die Mittel des Technologietransfers aus dem Westen zurück und kooperierte mit Univac. Der Digitalhistoriker Martin Schmitt analysiert:

„Die Idee war folgende: Die Staatsbank der DDR und das Ministerium der Finanzen haben versucht, ihren Zahlungsverkehr zu digitalisieren, das Steuersystem zu digitalisieren und dort EDV einzusetzen. Und dafür haben sie Software geschrieben, aber diese Programme konnten nirgendwo getestet werden.“

Mehr Informationen im Interview.

Programmieren mit dem Klassenfeind: Wie Siemens die Stasi unterstützte. Von Isabel Fannrich Lautenschläger. Deutschlandfunk Kultur Zeitfragen vom 13.2.2019 https://www.deutschlandfunkkultur.de/programmieren-mit-dem-klassenfeind-wie-siemens-die-stasi.976.de.html?dram:article_id=440980

Text: Martin Schmitt
Bild: DDR-Programmierer am US-Rechner. Der Univac UCT II im Datenverarbeitungszentrum Berlin (DVZ), 1966. Quelle: Deutsche Finanzwirtschaft 1966, Heft 6, S. 31.

Die Geschichte des Digitalen Zeitalters: Vorträge als Video

Ist es angemessen, den Epochenübergang in ein „Digitales Zeitalters“ zu bestimmen? Falls ja, welche Zäsuren lassen sich darin ausmachen? Ende letzten Jahres fand zu dieser Fragestellung am Collegium Helveticum der ETH Zürich eine Tagung statt. Nun sind alle Beiträge als Video online verfügbar: Geschichte des digitalen Zeitalters.

 

Besonders ans Herz gelegt sei für diese Frage das Video der Abschlussdiskussion.

Text: Martin Schmitt