Oftmals werden wir auf Konferenzen gefragt, ob wir denn schon etwas aus dem Computerisierungs-Projekt veröffentlicht haben, auf dass man sich beziehen könne. Neben dem 2012 erschienen Heft in den Zeithistorischen Forschungen zur Geschichte der Informationsgesellschaft verweisen wir immer auf den programmatischen Artikel von Jürgen Danyel und Annette Schuhmann im Sammelband „Geteilte Geschichte„. Diese Woche kam nun ein weiterer Artikel hinzu, in dem unser Projektmitarbeiter Martin Schmitt den Schwerpunkt seiner Arbeit angeht: Software in Banken. Der Titel des Artikels lautet: „The Code of Banking. Software as the Digitalization of German Savings Banks„
In dem Artikel stellt er die These auf, dass deutsche Banken in den 1970er-Jahren zunehmend begannen, ihre Arbeitsprozesse, Abläufe, Einlagen und Organisationsmuster in Software abzubilden. Die bei der Erstellung auftretenden Herausforderungen und die Konsequenzen der Abbildung der Bank in Software stehen daher im Mittelpunkt des bei Springer erschienen Artikels. Er wurde im Rahmen der Konferenz der IFIP Working Group 9.7 im April 2016 in New York. Hier ein Auszug aus dem Abstract:
To the present day the history of banking software is nearly untold. While there is already some literature on the use of computers in the banking industry, most of it focuses only on the hardware and its restrictions (cf. Cortada 2006). The logic behind these machines remains untold. With the advent of the computer as a universal machine since the 1950s, business processes have been written into code, not hard wired into the machine. Furthermore, not the processor but the system software steered what was presented on the screen to the banking employee. Hardware got more and more exchangeable, while the real guiding principles of computing in action are to be found in software. This article analyzes how German savings banks used software to digitalize their business during the period of the Cold War.
Grafik: Terminalbefehl des Datensammelsystems der DDR; Titelbild des Bandes „International communities of invention and innovation“, © Springer 2016.